Blogpost 2014-09-10

Schreiben in Frankreich // Teil 3

Nun startet der letzte Part der Reise. Mit Sack und Pack besteige ich die Fähre und setze von Nizza über nach Bastia auf Korsika.

 

Ich war schon mal auf Kreuzfahrt und freue mich auf das Schiff aber auf einer Fähre spielt sich der Großteil der Reise unter Deck ab und das ist leider gar nichts für mich. Dafür ist die Aussicht vom Pooldeck - dessen Pool allerdings leer ist - ganz nett. Auch hier leider nur ein Blick durch Meersalzverschmutzte Fensterscheiben aber immerhin!

Nach fünf Stunden torkele ich von Bord und bin froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Doch da kommt auch schon das nächste Problem auf mich zu.

Offenbar gibt es in Bastia nur einen einzigen Taxifahrer, der einen zum Flughafen fährt und genau da muss ich hin, um meinen neuen Mietwagen abzuholen!

 

Ich warte also geschlagene eineinhalb Stunden, bis der gute Mann sich endlich erbarmt und mich in letzter Minute vor dem Terminal absetzt. Beinahe hätte das Mietwagenbüro zu gehabt!

Doch dann bekomme ich mein neues Auto und es ist, wie sich herausstellt, das winzigste Gefährt aller Zeiten!

Schreiben in Frankreich

Dafür bringt es mich, ohne weitere Zwischenfälle, zum Hotel und obwohl es dunkel und bereits nach 23:00 Uhr ist, merke ich sofort, dass dieses Hotel ein Volltreffer ist! Vom Balkon aus höre ich das Meer rauschen, der Pool sieht selbst bei Nacht großartig aus und die Anlage wirkt top gepflegt.

Am nächsten Morgen bestätigt sich meine Vermutung und mein erster Pooltag lässt mich erst so richtig spüren, wie anstrengend die acht Tage zuvor eigentlich waren.

Jeden Tag eine andere Stadt, manchmal sogar zwei. Immer nur aus dem Koffer leben und nun dieser Luxus!

Frühstück, Meer, dieser tolle Pool und erst das Abendessen! Ich bin im siebten Himmel und will nie wieder weg!

 

Auch die Insel gefällt mir. Zugegegben ... soooo viel sehe ich davon nicht, weil ich nach meiner Reise schon ziemlich gesättigt bin und kaum noch eine Kirche, einen Strand oder eine Zitadelle zu würdigen weiß aber schon allein die staubigen Felder, die Schafe und die freundlichen Menschen machen meinen Aufenthalt hier perfekt.

Nur einmal wage ich mich nach Bastia und schaue mir den Hafen und die Altstadt an. Den Rest der Zeit verbringe mich mit Lesen, Lesen, Lesen!

Fünf Bücher verschlinge ich in dieser Woche und jedes einzelne war gut. Allerdings stach besonders die Dystopie "Vollendet" hervor. Diese beiden Bücher haben es mir wirklich angetan!

Und dann geht es leider zurück in die Heimat aber ich freue mich auch. Daheim wartet ein fertig korrigiertes NACHTSONNE Skript auf mich, um endlich auf den Markt zu kommen und so einige Videos müssen nun geschnitten werden, denn ich habe in Frankreich nicht nur geschrieben und gelesen, sondern auch ganz viel gefilmt!

Was das neue Buch angeht, so habe ich es zu 17 Kapiteln gebracht und bin ganz zufrieden mit mir und meinen Protagonisten :D

Damit endet meine Reise und ich habe sie sehr genossen!

Aurevoir,

Laura!


Blogpost 2014-09-09

Schreiben in Frankreich // Teil 2

Wer hätte das gedacht? Etwa hundert Jahre lang residierten die Päpste nicht in Rom, sondern in Avignon! Und wie!

 

Der Papstpalast ist ein Koloss von kaum in ein Foto zu bekommenden Ausmaßen. Und das größte Café am Platz ist mies aber trotzdem ist Avignon mit seiner, aus dem Volkslied bekannten, halbkaputten Brücke, den kleinen Gassen und Geschäften und der religiösen Vorgeschichte einen Ausflug wert.

Mein Highlight war das Lavendeleis aber richtig gut gegessen habe ich später, in Arles.

Im kuscheligen "Le Grillon" gab es Schafskäse auf Salat, Entrecôte mit Pommes Frites und eine unfassbar schokoladige Tarte zum Dessert. Auch nicht zu verachten waren die Aussicht auf die 90 n.Chr. erbaute Arena und die ziemlich talentierten Straßenmusiker.

Auf dem Rückweg konnte ich sogar noch ein oder zwei Schauplätze für das erste Date meiner beiden Protagonisten im neuen Buch ausfindig machen und habe schnell Fotos geschossen, um später - beim Schreiben - in die richtige Stimmung zu kommen.

Zurück in Montpellier entdeckte ich dann noch ein entzückendes Viertel, mit kleinen Bars und Clubs, zum dahinschlendern und wohlfühlen.

 

Am nächsten Tag geht es weiter nach Aix-en-Provence. Aber vorher noch ein kleiner Zwischenstop in Nîmes.

Auch hier findet sich eine Arena und es gibt nebenan ziemlich mittelmäßige Melone mit Schinken. Aber naja ... es war ja auch nur ein kurzer Halt auf dem Weg in mein geliebtes Aix!

Dort gibt es kleine Gassen, ein charmantes, kleines Hotel und Vormittags einen schnuckeligen Markt zum Shoppen.

Wieder durchstreife ich die Straßen und sammele fleißig Anregungen für mein neues Buch. Leider komme ich während des City-Hoppings nicht so recht zum Schreiben aber das ändert sich bestimmt, sobald ich auf Korsika die Zelte aufschlage.

 

Auf Aix-en-Provence folgt Nizza aber dieses Mal ohne Maut-Autobahn, sondern schön an der Küste entlang. Und natürlich halte ich in St. Tropez. Das lasse ich mir nicht entgehen. Wer will nicht einmal so tun, als wäre er schön und reich?

Allerdings kuriert mich die 8,50 € Limo sogleich von meinen Wunschträumen und mit großen Augen und leerer Brieftasche verlasse ich den Hafen der High Society wieder.

In Nizza miete ich mich in einem Campanille Hotel ein und erkunde abends die Stadt.

 

Nicht jeder findet "Nice" nice ... (ein Brüller!) aber ich liebe die Stadt. Mit ihrer wunderbar verwinkelten Altstadt, der ewig langen Promenade und dem unverwechselbaren Flair der Restaurantmeile, wo man tonnenweise Fisch serviert bekommt. Für mich gibt es Muscheln in Weißwein und ich liebe, liebe, liebe jede einzelne :D

Dann geht es nach Grasse. Ich möchte die Hauptstadt des Parfums sehen. Wie Jean-Baptiste Grenouille durchstreife ich die Gassen und stelle entzückt fest, dass es wirklich überall duftet. Was allerdings nicht zuletzt daran liegt, dass zwischen den Häusern dünne Leitungen hängen, die in regelmäßigen Abständen mit Parfum versetztes Wasser in die Luft sprühen.

Auch der Ausblick ist nicht zu verachten. Wieder eine Station auf meiner Reise, die mich um einige Erfahrungen reicher macht.

Ich besuche das Fragonard Museum und esse Tartar zu Mittag. Die Mischung aus rohem Fleisch und Eigelb ist eine mutige Wahl aber ich will alles mitnehmen!

 

Doch nun hat das Hin und Her ein Ende. Es geht weiter nach Korsika, Geburtsort Napoleons und Heimat des Kehlkopfgesangs. Ich bin gespannt und freue mich auf die Fähre!

Aurevoir,
Laura!


Blogpost 2014-09-04

Schreiben in Frankreich // Teil 1

Leben, wie Gott in Frankreich!

Für mich sollte es heißen: Schreiben, wie blöd, in Frankreich!

Es ist Sonntag. 6:30 Uhr. Ich fühle mich wie ein gammeliger Lappen, der zu lang im Putzeimer lag. Matt, müde und mies drauf.

Aber die frühe Stunde nutze ich nicht ohne Grund. Es geht heute nach Frankreich! Ein Roadtrip, quer durch die Provence, bis hinauf nach Nizza und dann per Fähre rüber nach Korsika. Momentan spüre ich noch keine französischen Schwingungen aber das kann ja noch kommen. Wenn nur erst die drei Kaffee und die Dusche gewirkt haben, sollte es langsam besser werden.

Der Flieger startet um 11:05 Uhr und bringt mich direkt nach Beziers.

Von dort aus geht es mit dem Auto weiter nach Montpellier. Hier war ich schon mal. Die Stadt ist modern aber nicht zu flach. Überall gibt es diese kleinen Balkone mit ihren schmiedeeisernen Brüstungen und wild wirkenden Pflänzchen in schäbig wirkenden Töpfen.

Ich liebe Frankreich, was auch der Grund ist, warum mein nächstes Buch - zum Teil - auch dort spielen soll. Deswegen führt mich meine Reise auch noch nach Avignon. Aber dazu später mehr.

In Montpellier angekommen lasse ich Gepäck Gepäck sein und erkunde sofort die Stadt. In dieser irritierend seltsamen Reihenfolge verspeise ich: Einen Double Cheeseburger, einen Eiskaffee, ein Rindersteak mit grünem Salat und selbstgemachten Pommes Frites und danach Chantilly, Canalé, Profiterole und Espresso ...

Dazu gibt es eine halbe Flasche Roten und Wasser, Wasser, Wasser. Am nächsten Tag sollen es 29°C werden, also immer schön viel trinken!

 

Wenigstens informiert mich mein FitBit Aktivitätstracker am Ende des ersten Tages, dass ich die Tonnen von Kalorien mit satten 10.000 Schritten zumindest leidlich minimiert habe.

 

An Tag 2 in Montpellier entdecke ich kleine Gassen und schreibe in schnuckeligen Cafés. Es ist wunderbar. Frankreich ist genauso, wie ich es mir erwartet habe. Warm, voller interessanter Menschen und Orte. Ich liebe es!

 

Nachmittags gibt es eine Platte mit verschiedenen Käsesorten und Pasteten. Abends Pasta und Merlot. Allmählich trifft es "Wie Gott in Frankreich" doch recht gut :D.

Ich lasse den zweiten Montpellier Tag mit einem Pastis am Place de la Comedie ausklingen und freue mich auf den nächsten Trip. Einen Tag in Avignon ...

Aurevoir,

Laura!